Nach der Expo Real ist vor der Expo Real: Networking 2.0 und Digital Relations in der Immobilienwirtschaft (Teil 1)
Kennen Sie das auch? Viele „Aktivisten“ in der Immobilienbranche besitzen eine große Sammlung von Visitenkarten, die bei den Besuchen auf Fachmessen, Immobilienabenden oder sonstigen Veranstaltungen überreicht wurden. Allein zur EXPO REAL kamen 2012 rund 38.000 Teilnehmer (siehe Expo Real Schlussbericht vom 10. Oktober 2012: „EXPO REAL 2012 zieht positive Bilanz“ auf ). Wenn dabei nur jeder Immobilienprofi vor Ort 15 Businesscards „unter die Leute gebracht hat“, haben mehr als eine halbe Million der Kontaktdaten-Kärtchen auf der Immobilienmesse ihren Besitzer gewechselt. Doch Hand auf Herz: wie intensiv nutzen Sie diese tatsächlich? Oft werden die Daten dem Vertrieb übergeben, manche bedanken sich zumindest per E-Mail und andere sammeln einfach weiter, ohne die Daten tatsächlich in einen (dauerhaften) Kontakt umzuwandeln. Und wehe vor dem schlechten Gewissen, wenn man sich im nächsten Jahr wieder auf einer Veranstaltung trifft und bewusst aneinander vorbeisieht…
Kontaktchance, Kontaktmaschine, Kontaktmanager Internet?
Immer mehr Makler und Immobilienprofis pflegen ihr eigenes Netzwerk daher ganzjährig und kontinuierlich mithilfe des größten Netzwerks der Welt, dem Internet. Hier bieten insbesondere die „sozialen Medien“ praktische Funktionalitäten, die sich nicht nur auf der privaten, sondern gezielt auf der professionellen Ebene sinnvoll nutzen lassen. Die Face-to-Face-Kommunikation ist natürlich aus der Immobilienbranche nicht wegzudenken; kein Abschluss ohne persönliches Gespräch. Doch für die Informationssammlung, die Kontakt- und Geschäftsanbahnung, die Vernetzung und den fachlichen Austausch bietet das Internet mit Social Software bzw. Social Media ideale Voraussetzungen.
Der Nutzwert dieser „sozialen“ Dienste bis hin zu Social CRM Services ist in den letzten Jahren größer geworden, so dass nicht nur im B2C-, sondern auch im B2B-Bereich gute Einsatzmöglichkeiten bestehen. Die Präsentation und Vermarktung von Immobilien im Internet hat sich bereits radikal verändert und entwickelt sich rasant weiter (Stichworte: 3D, AR, QR-Codes, Video, Nachbarschaftscommunitys, Geotargeting, Makler- und Dienstleisterbewertungen). Dieser Wandel wird immer noch von den Interessenten und Nachfragern gepusht, weniger von den Immobilien-Anbietern, Immobilienunternehmen und Maklern. Doch was der Kunde von Amazon für private Güter wie DVDs, Rasierapparat oder Fernseher gewohnt ist, erwartet er mittlerweile auch von den Immobilienportalen, Maklern, Immobilien- und Wohnungsunternehmen.
Im Gewerbeimmobilienbereich ist dieser Druck nicht so stark, hier steht die brancheninterne Vernetzung, der Informationsfluss, der Austausch und letztlich die Deal-Anbahnung im Vordergrund. Messen wie die Expo Real spielen eine wichtige Rolle, wie allgemein im Business-to-Business (B2B) Bereich. Gemein ist allen, dass Unternehmer ohne Scheuklappen von den Veränderungen profitieren können, wenn sie sich darauf einlassen. Denn die digitale Entwicklung ist unumkehrbar. Ein näherer Blick auf die Social Networks lohnt sich also für alle Makler und Immobilien Unternehmen, die für „Networking 2.0“ und Digital Relations in der Immobilien Branche offen sind.