Fokussieren die Unternehmen der Immobilien- und Wohnungswirtschaft ihre Kommunikationsmaßnahmen und -budgets trotz des Medienwandels noch immer auf klassische Werbemaßnahmen? Eine Frage, mit der sich die Hamburger PR-Agentur Görs Communications, die über jahrelange Erfahrung in den Bereichen Public Relations, Digital Relations, Immobilienmarketing und Social Media, verfügt, naturgemäß beständig auseinandersetzt.
Die diesjährige EXPO REAL 2013, immerhin die größte B2B-Messe für Immobilien und Investitionen in Europa, nahm Görs Communications zum Anlass, über die Social-Media-Aktivitäten der auf der Messe vertretenen Immobilienunternehmen eine Studie anzufertigen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die Frage, wie sehr die Immobilienbranche mittlerweile auf Social Media als kostengünstigen und effizienten Kommunikationskanal setzt. Wer twittert, wer nutzt Facebook, wer arbeitet bei der Vernetzung der Social-Media-Aktivitäten mit Video- oder Bild-Plattformen wie Instagram oder vine? Und wo steckt steckt Verbesserungspotenzial, was können die Immobilien-Unternehmen bei ihrem nächsten Messeauftritt besser machen?
Anlässlich der Studie über die Social-Media-Nutzung auf der EXPO REAL 2013 hat die Fachzeitschrift „Immobilien Zeitung“ mit dem Immobilien PR und Immobilienmarketing Experte Daniel Görs ein Interview geführt, in dem Daniel Görs die wichtigsten Erkenntnisse der Studie in Bezug auf den Microblogging-Dienst Twitter zusammenfasst.
Der vollständige Artikel der „Immobilien Zeitung“ findet sich auf der Webseite der Zeitschrift unter dem Titel „Twitter: Es darf mehr gezwitschert werden“ sowie auszugsweise im Folgenden:
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Es darf mehr gezwitschert werden
Von Anke Pipke
Chance verpasst: Die deutsche Immobilienbranche nutzt nicht ansatzweise die Möglichkeiten, die ihr der Kurznachrichtendienst Twitter zur Kommunikation vor, auf und nach der Expo Real bietet. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Hamburger PR-Agentur Görs Kommunikation erarbeitet hat.
„Übrigens, wir sind auch da.“ Das ist die Kernbotschaft vieler Tweets, die Unternehmen während der Expo Real 2013 abgesetzt haben. Immerhin, ein paar Aussteller nutzen den Kurznachrichtendienst, um zu einem Standbesuch einzuladen. Für viele endete da allerdings schon das Bemühen um die Aufmerksamkeit der Twitter-Gemeinde. Dabei sollte das eigentlich erst der Anfang sein.
Die Agentur Görs Kommunikation hat sich 1.435 solcher Kurznachrichten, die vom 1. bis 11. Oktober in die Twitter-Welt gesandt worden sind, etwas genauer angeschaut. Analysiert wurden dabei die Nachrichten mit dem Hashtag #exporeal, andere ohne diese Betonung wurden nicht erfasst. Dennoch ist ein Trend zu erkennen: Die meisten der untersuchten Tweets entstanden am ersten und zweiten Messetag – also dann, wenn auch auf den Ausstellungsflächen selbst am meisten los ist.
Mit der Öffnung der Messezugänge fällt offenbar auch bei Twitter eine imaginäre Schranke: „Die Tweets erschienen teilweise im Minutentakt“, erläutert Agentur-Geschäftsführer Daniel Görs. Im Laufe der ersten 20 Stunden der Messe seien 454 Tweets abgesetzt worden, also alle drei Minuten ein Tweet mit dem passenden Hashtag. Nachts dagegen geht die Frequenz auf einen Tweet pro Stunde zurück. Am zweiten Tag waren es 430, am dritten nur noch 150 untersuchte Tweets.
Während der Expo Real machen sich die twitternden Unternehmen oft auch die Mühe, einen Tweet mit einem passenden Bild aufzuwerten. Zu jedem achten dieser Tweets habe es diesen Zusatz gegeben, so Görs. Claudia Belz, Pressesprecherin der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz, fügt generell fast jedem ihrer Tweets ein Foto hinzu. „Ich nutze gerne dafür Termine, bei denen man was zeigen kann.“ Und offenbar erzeugt sie damit Aufmerksamkeit. Sie hat zwar dato lediglich rund 40 Follower, doch diese sorgen für Verbreitung: „Manchmal bekomme ich einen Retweet oder meine Nachricht wird favorisiert.“
Videos einzubinden, ist kein Hexenwerk
Was mit Bildern funktioniert, könnte mit Videos gar noch besser klappen. Doch die Einbindung kurzer Clips ist bei den Expo- Real-Twitterern offenbar noch nicht angekommen. „Das Potenzial, das in Multimedia-Anwendungen steckt, wurde nicht ausgenutzt“, erklärt Görs. Mithilfe von Anbietern wie beispielsweise vine oder Instagram könnten Videos fast so einfach und schnell wie Bilder eingestellt werden. „Jede Veranstaltung würde ich mitschneiden“, rät Görs. „Auch wenn am Ende nur Ausschnitte online gehen.“ Dieses Material könne auch z.B. in Präsentationen oder für die Pressearbeit weiterverwendet werden.
Außerdem appelliert Görs, nicht immer nur nüchterne Statements abzugeben. Viele Tweets wirkten wie „lästige Pflichtaufgaben“. Bilder von Standpartys zeigten z.B. mal eine andere, (hoffentlich) sympathische Seite.
Ein weiterer Weg, um mit seinen Tweets mehr Aufmerksamkeit zu generieren, ist die Wahl des richtigen Timings. Besonders gute Chancen bieten sich direkt vor und nach der Expo Real. Denn da verhalten sich die Aussteller äußerst zurückhaltend. „Im Vorfeld der Expo Real finden kaum Aktivitäten in den sozialen Netzwerken statt“, stellt Görs fest. „Und das obwohl fast alle Messebesucher sich vorab überlegen, wen sie wann besuchen wollen.“ Die Tweet-Intensität habe vier Wochen vor der Ausstellung bei nur etwa zehn Tweets pro Tag gelegen, schrittweise sei sie auf 50 Tweets pro Tag gestiegen. „Gerade in dieser Zeit würde man mit seinen Tweets sicher Gehör finden“, sagt Görs. Manch einer hat im Vorfeld z.B. bei Google einen Alarm für neue Nachrichten zur Expo Real gesetzt, sodass auch Tweets zu diesem Zeitpunkt noch eher wahrgenommen wurden als später in der Masse.
Nach der Messe: Still ruht das Profil
Ein ähnliches Bild zeigt sich nach der Messe. Bei Twitter finde so gut wie keine Nachbereitung statt. „Nur wenige Unternehmen kommunizieren ihr eigenes Messe- Fazit oder blicken auf die nächste Messe im kommenden Jahr.“
Dabei wäre die Einbindung von Twitter in die Vor- und Nachbereitung der Messe einfach. Ein Redner sagt zu, die Broschüre wird online gestellt, der erste Karton Giveaways wird geliefert, der Interview-Film ist fertig – es gäbe genug Tweet-Futter.
Görs rechnet damit, dass auf Messen die Weiterempfehlung des eigenen Twitter- Accounts so selbstverständlich wird wie der Austausch von Visitenkarten. Es sei ein Werkzeug, das schnell und (noch) kostenlos zu bedienen sei.
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Die wichtigsten Ergebnisse der Studie über die Social-Media-Nutzung wurden von Görs Communications folgendermaßen zusammengefasst:
Im Vergleich mit den Vorjahren hat sich die Social-Media-Nutzung der auf der EXPO REAL vertretenen Unternehmen verstärkt. Dabei findet die Aktivität der Immobilien Unternehmen hauptsächlich auf dem Micro-Blogging-Dienst Twitter statt. Facebook führt eher ein Schattendasein; spezielle, insbesondere für die B2B-Kommunikation geeignete Social Media Dienste für Präsentationen, Vorträge, Broschüren und Fachinformationen wie scribd oder slideshare, werden nicht genutzt.
Daher hat sich die Expo Real 2013 Social Media Analyse von Görs Communications hauptsächlich auf Twitter konzentriert; insgesamt wurden in dem Untersuchungszeitraum vom 1.bis 11. Oktober 1.435 Tweets untersucht.
Kernergebnisse: Die Social Media Hauptnutzungszeit ist mit der Messezeit am ersten und zweiten Messetag identisch: gerade in den ersten Stunden der Messe wird bei Twitter „aus allen Rohren“ geschossen; die Tweets erscheinen teilweise im Minutentakt. Auch werden in dieser Zeit dann erstmals massiv Bilder verwendet, um die Wertigkeit der Tweets zu steigern.
Die Kritikpunkte und Optimierungsansätze:
- Im Vorfeld der EXPO REAL finden kaum Aktivitäten in den sozialen Netzwerken statt, obwohl fast alle Messe-Besucher sich vorab überlegen, wen sie wann besuchen wollen. Daher sollte die Social-Media-Aktivität im Vorfeld der EXPO REAL deutlich ausgebaut und von Anfang an im individuellen Messekonzept integriert werden. Hier können Immobilien Unternehmen mit geringem Aufwand großes Potenzial erschließen.
- Aufmerksamkeit generiert man 2013 verstärkt durch multimediale Inhalte in den sozialen Netzwerken. Mit einfachen Videos, dank der Smartphone-Kameras und den entsprechenden Apps schnell erstellt, setzt man sich von der Konkurrenz ab. Auf der EXPO REAL wurde dieses einfache Mittel jedoch nicht eingesetzt: Eine Chance, die sich netzaffine Unternehmen der Immobilienbranche nicht entgehen lassen sollten.
- Kontakte werden durch Interaktion geknüpft, nicht durch bloßes Versenden der Statusmeldungen. Manuelle/Native Retweets und Favs sind eine gute Möglichkeit, um auf sich aufmerksam zu machen. Gleiches gilt für #FollowFriday-Empfehlungen und Nachfragen.
- Dass die auf der EXPO REAL gehaltenen Präsentationen nicht im Netz zu finden sind, ist eine Ressourcen-Verschwendung und mit dem fehlenden / mangelhaften integrierten Messe(kommunikations)konzept zu begründen. Bereits vorhandener Content sollte in Zeiten knapper Budgets und Ressourcen stets „zweitverwertet“ werden. Präsentations-/Doumentations-Plattformen wie Scribd und Slideshare sind dafür ideal – aber offensichtlich in der Immobilienbranche (noch) nicht bekannt.
- Nach der Expo Real ist vor der Expo Real: Es findet so gut wie keine Nachbereitung der EXPO REAL in den sozialen Medien statt, dabei können hierüber bestehende Kontakte intensiviert und neue Kontakte gewonnen werden. Nur wenige Unternehmen kommunizieren ihr eigenes Messe-Fazit und/oder blicken auf die Messe im kommenden Jahr. Doch so wie die Hotelbuchungen bei vorausschauenden Immobilien Unternehmen bereits in der Woche nach der absolvierten Expo Real erfolgen, sollte auch bereits wieder an die Messekommunikation gedacht werden.
- Insgesamt wirken die meisten Social-Media-Aktivitäten der auf der EXPO REAL vertretenen Unternehmen noch wie „lästige Pflichtaufgaben“, die irgendwie „abgewickelt“ werden müssen. Mehr Mut, neue Wege zu gehen, mehr Interaktion und Aktivität würden fast jedem Immobilien Unternehmen bei der Präsentation in den sozialen Netzwerken – und damit auch im Onlinemarketing und in den Suchergebnislisten der Suchmaschinen (Stichwort: Suchmaschinenoptimierung / SEO ) weiterbringen.
Die vollständige Studie kann bei Görs Communications kostenlos angefordert werden:
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