25. April 2024

Innovation in der Immobilienwirtschaft (2): PropTechs, FinTechs und die Immobilienbranche

Im ersten Teil unserer Blog-Reihe über Innovation in der Immobilienwirtschaft haben wir, die PR- und Content-Marketing-Agentur Görs Communications, bereits dargestellt, dass der Innovationsdruck in der Immobilienwirtschaft nicht besonders hoch ist – und Innovationen entsprechend auch nur langsam vorangetrieben werden. Auch wenn alle von der Digitalisierung reden, werden digitale Neuerungen doch nur langsam (zu langsam?) implementiert – dies gilt für die Geschäftsabläufe, mit Abstrichen aber auch für die digitale Kommunikation. Andere Branchen sind dort einfach schneller.

Ein besonderen Fall stellen hier die PropTechs dar, die sich Stück für Stück in der deutschen Immobilienwirtschaft etablieren. Auffällig ist dabei jedoch ebenfalls die Langsamkeit, von einem „Siegeszug“ kann dort noch (?) nicht geredet werden, im Vergleich zu den HealthTechs in der Gesundheitswirtschaft und den FinTechs in der Finanzwirtschaft entwickeln sich die PropTechs nur sehr langsam – und gewinnen nur sehr langsam Marktanteile.

Ein Grund dafür, dass sich die FinTechs deutlich besser als die PropTechs entwickeln, dürfte sein, dass die Finanzwirtschaft nach Jahren der Krise in einem enormen Umbruch befindet. Nicht nur, dass ganze Geschäftsmodelle weggebrochen sind, es besteht auch ein enormer Kostendruck auf allen Ebenen – kein Wunder, dass dann innovative digitale Lösungen gefragt sind. Es reicht halt einfach nicht, jede zweite Filiale zu schließen, wenn die Kunden dann nicht mehr angemessen bedient werden können. Und das erklärt vielleicht auch, warum Finanzinstitute bereit sind, sehr viel Geld in FinTechs zu investieren. Lieber FinTechs für viel Geld ins eigene Unternehmen einbringen, als irgendwann von der innovativeren Konkurrenz abgehängt zu werden.

Und diese Bereitschaft findet sich kaum in der Immobilienwirtschaft – schließlich sind dort die Erträge noch (und zum Glück!) einigermaßen stabil – dank des guten Umfeldes in vielen Unternehmen sogar ansteigend. Kein Unternehmen der Immobilienbranche würde mal eben mehrere Hundert Millionen Euro in die Hand nehmen, nur um ein PropTech ins Unternehmen zu holen, dafür ist das Geld (vermeintlich?) woanders noch immer besser angelegt.

Ein anderes Problem, das die PropTech-Unternehmen haben, ist die Kommunikation. Während es in der Immobilienwirtschaft eigentlich noch eher konservativ – also noch mit einem hohen Print-Anteil und vielen klassischen Werbe- und PR-Formen zugeht – zugeht, setzen die PropTech-Unternehmen vor allem auf Digitalkommunikation. Sprich, sie bespielen das Internet. Und am Ende wundern sie sich, warum sie kaum Bekanntheit in Deutschland erlangen.

Ja, natürlich ist ein guter Digitalauftritt wichtig (der Twitter-Account von Görs Communications gehört etwa auch zu Deutschlands 50 erfolgreichsten Immobilien-Twitterern), aber das ist nicht alles. Innovation und Marketing müssen Hand in  Hand gehen, das eine kommt nur schwer ohne das andere aus. Und das bedeutet auch immer, die Marketing-Spielregeln zu kennen – insbesondere dann, wenn es um so eine spezielle Branche wie die Immobilienwirtschaft geht.

Was PropTech-Unternehmen hier nicht verstehen, ist, dass es in der Immobilien-Kommunikation darauf ankommt, klassische Medien und digitale Kommunikationsformen zu bespielen. Der Crossover-Mix ist für die Immobilienwirtschaft entscheidend, eine alleinige Fokussierung aufs Digitale reicht einfach noch nicht aus. Kurz, wer in der Immobilienwirtschaft erfolgreich Kommunikation betreiben will, muss die Branchenregeln verstehen und in beiden Welten zuhause sein. Klassische Kommunikation und Digitalkommunikation.

 

Im nächsten Teil der Blog-Reihe über Innovation in der Immobilienwirtschaft können Sie lesen, wie innovatives Immobilienmarketing und innovatives Marketing für PropTechs und Fintechs konkret aussehen sollte. Und in dem folgenden Teil, wie die integrierte Innovations- und Marketingberatung für PropTechs und Fintechs aussehen sollte.

Innovation in der Immobilienwirtschaft (1): Innovation und Innovationsbremsen in der Immobilienbranche

Die Immobilienwirtschaft erwartet für die Zukunft erheblichen Anpassungsbedarf, dennoch herrscht aktuell eine abwartende Haltung bei den Unternehmen. Obwohl das Thema Digitalisierung in aller Munde ist, bleibt die Umsetzung wegweisender digitaler Neuerungen verhalten. Selbst die PropTechs („Property Technology“), die per Definition das Technologische in ihrem Geschäftsmodell verankert haben, scheinen nur in kleinen Schritten auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen.

So eine der zentralen Schlussfolgerungen vom diesjährigen „Innovationsbarometer der Immobilienwirtschaft„, das von der EBS Universität für Wirtschaft und Recht herausgegeben wird. Damit unterscheidet sich das 2017er-Barometer nur unwesentlich von dem von 2016, damals haben die Wissenschaftler noch festgestellt, dass die Immobilienbranche in Sachen Innovationen Nachholbedarf hat, wobei  laut dem Barometer „wesentliche Einflussfaktoren neue Technologien, sich verändernde Kundenwünsche, steigende Regulierungen durch das gesetzliche Umfeld und erschwerter Wettbewerb durch zunehmend gleichartige Produkte“ waren. Dass sich diese Einschätzung nur unwesentlich verändert hat, lässt den Rückschluss zu, dass die Immobilienwirtschaft tatsächlich nur zögerlich auf den Innovationszug aufspringt. Dies aber nicht aus reiner Trägheit, sondern aus nachvollziehbaren ökonomischen Rahmenbedingungen.

Aber wo findet am meisten Innovation in der Immobilienwirtschaft statt? Auch darauf gibt das Innovationsbarometer eine Antwort, die Digitalisierung wird noch am stärksten in der Kommunikation vorangetrieben: „Dennoch kommen technologische Lösungen weiterhin meist nur in der Unterstützung von Kommunikation und Prozessen zum Einsatz, ohne die Geschäftsmodelle wegweisend zu beeinflussen und zu (r)evolutionieren. Ähnlich ist es um die Digitalisierung im Immobilienmanagement bestellt. Selbst die PropTechs, junge Unternehmen mit technologischem Fokus, scheinen bisher nur eine untergeordnete Rolle zu spielen, da ihre Lösungen in vielen Fällen für Player mit institutionellen Kunden noch nicht als ausreichend vollumfänglich bewertet werden.“

Dass die Immobilienwirtschaft bei den Innovationen (zu?) gemächlich vorankommt, ist eigentlich allen bekannt, die sich länger mit der Branche beschäftigt haben. Auch wird bereits auf unzähligen Ebenen versucht, Abhilfe zu schaffen, so hat der „ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss“ jetzt etwa ein „Best Practice Innovationen in der Immobilienwirtschaft“ ausgelobt, der anlässlich des Tags der Immobilienwirtschaft am 21.6.2017 in Berlin sowie im ZIA-Innovationsbericht 2017 vorgestellt wird. Und auch hier ähnelt der Befund, laut ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss sind „Innovationen in der deutschen Industrie längst zum Garanten für langfristigen Erfolg gekrönt. Auch in der Immobilienwirtschaft setzt sich diese Einsicht in der Breite durch. Der ZIA hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Bemühungen um die Stärkung der Innovationskraft ihrer Mitgliedsunternehmen mit zahlreichen Maßnahmen zu unterstützen.“

Aber warum ist dem so, warum haben die digitalen Disruptoren noch nicht die Immobilienwirtschaft so umgepflügt, wie sie es mit anderen Branchen gemacht haben? Ein Grund hierfür sind sicherlich Faktoren wie Erfahrung, Vertrauen, Zuverlässigkeit und über Jahre aufgebaute Verbindungen, die in der Immobilienwirtschaft eine viel größere Rolle als in anderen Branchen spielen, weshalb nicht ein oder zwei Unternehmen aus Amerika alles umwirbeln können. Die Immobilienbranche ist eher konservativ geprägt, und das aus gutem Grund. Ein anderer Grund, der in dem  Innovationsbarometer der Immobilienwirtschaft „Komfortzone“ genannt wird, liegt darin, dass es der deutschen Immobilienwirtschaft vergleichsweise gut geht. In Deutschland ist (noch?) keine Immobilienblase geplatzt, der Markt wächst mit jedem Jahr, die Immobilienpreise steigen stetig an. Rahmenbedingungen, um die etliche andere Branchen die Immobilienwirtschaft beneiden. Deshalb geht es auch vielen Unternehmen in der Immobilienwirtschaft vergleichsweise gut, was natürlich den Innovationsdruck vermindert. Auch mit traditionellen Geschäftsabläufen lässt sich noch Geld verdienen.

Aber was ist eigentlich, wenn die Rahmenbedingungen nicht mehr so gut sind? Wenn infolge einer Rezession oder einer geplatzten Blase auch der deutsche Immobilienmarkt unter Druck gerät, wenn die Margen schrumpfen, eine Marktbereinigung stattfindet? Vermutlich dürfte der Innovationsdruck dann erheblich zunehmen, wobei es dann schon für viele Unternehmen zu spät sein dürfte, schließlich lässt sich kein 180-Grad-Turnaround in kurzer Zeit unter schwierigen Marktbedingungen hinlegen. Innovation ist also ein Thema, das möglichst schon heute angegangen werden sollte – nicht erst, wenn der Zug bereits abgefahren ist.

 

Im zweiten Teil unserer Blog-Reihe über „Innovation in der Immobilienwirtschaft“ werden wir, die PR- und Content-Marketing-Agentur Görs Communications, uns dann mit der Frage auseinandersetzen, warum PropTechs (und FinTechs) in der Immobilienwirtschaft bzw. Immobilienbranche nur langsam Fuß fassen, während sie in der Finanzbranche deutlich mehr Erfolge erzielen.

Anschließend erfahren Sie im dritten Teil, wie innovatives Immobilienmarketing und innovatives Marketing für PropTechs und Fintechs aussehen sollte. Und danach folgt im vierten Teil die integrierte Innovations- und Marketingberatung für PropTechs und Fintechs.

Fachbeitrag in der Zeitschrift Immobilienwirtschaft: „Der Kunde ist nicht König. Er ist Partner!“

Fachbeitrag in der Immobilienwirtschaft 07/2015 von Daniel Görs, Inhaber der PR und Content Marketing Beratung Görs Communications: Digitale Kundenkommunikation in der Immobilienwirtschaft.

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Der Kunde ist nicht König. Er ist Partner!

Fachbeitrag in der Immobilienwirtschaft: Digitale Kommunikation

Fachbeitrag in der Immobilienwirtschaft: Digitale Kommunikation

Jedes Immobilienunternehmen scheint unter Kundenkommunikation etwas anderes zu verstehen. Und tatsächlich: Die individuellen Strategien und Maßnahmen sind so heterogen wie die Immobilienbranche selbst.

Immobilienunternehmen und ihre Kunden sind immer häufiger auf digitalen Kanälen anzutreffen. Es gilt also, neue Wege der digitalen Neukundengewinnung und langfristigen Kundenbindung zu entwickeln und zu pflegen. B2B- und B2C-Immobilienportale, Social Networks, Online-Communities und Mobile haben nicht nur die Kommunikation zwischen Immobilienunternehmen und Kunden verändert, sie ermöglichen auch den Zugang zu neuen Zielgruppen. Wie neue Interessenten und Kunden in der Immobilienbranche digital gewonnen, informiert und ans Unternehmen gebunden werden sowie der Austausch und die Zusammenarbeit online gestaltet werden können, wird im Folgenden näher betrachtet.

Kundenkommunikation und Kundenservices

Jedes Immobilienunternehmen scheint unter „Kundenkommunikation“ etwas Anderes zu verstehen. Tatsächlich sind die individuellen Strategien und Maßnahmen so unüberschaubar und heterogen wie die Immobilienbranche selbst. Die Kundenkommunikation umfasst sämtliche kommunikative Maßnahmen eines Unternehmens, die einen geplanten, dauerhaften, möglichst interaktiven Informationsaustausch und Dialog ermöglichen. Und der Herstellung, dem Ausbau und der Pfleg einer positiven / profitablen Kundenbeziehung, der langfristigen Kundenbindung (inkl. Up- und Cross-Selling) sowie dem Kundenservice dienen. Zu den häufigsten Anwendungen im Rahmen der Kundenkommunikation gehören: E-Mail-Marketing, Angebots- und Vertragsmanagement, Telefon- und Kundenservice, Beschwerdemanagement, Vorlagenmanagement, Rechnungsdruck, Mailings und in zunehmendem Maße Social Media und Mobile Customer Relations.

Klassische Werbung wird immer ineffizienter. Damit Botschaften wirken, müssen sie heute als hilfreiche Informationen wahrgenommen werden. Kundenakzeptanz ist die unabdingbareVoraussetzung für erfolgreiche datenbasierte Geschäftsmodelle. Verletzen Sie die Privatsphäre Ihrer Kunden, strafen diese Sie umgehend durch Abwanderung. Damit Kundenkommunikation und Werbung als nützlich empfunden werden, müssen bei der Ansprache die drei Kriterien Relevanz, Frequenz und Mehrwert beachtet werden. Beachten Sie stets die Verhältnismäßigkeit: Speichern Sie nur solche Daten, die einen Mehrwert schaffen, und vermeiden Sie es, dem Kunden das Gefühl zu geben, ausspioniert zu werden. Datenbasiertes Marketing erlaubt es dann, Kunden zum richtigen Zeitpunkt das richtige Angebot zu machen. Banken bspw. können aus den Kundendaten einen hohen Nutzen ziehen, indem sie z. B. Käufern von Altbauwohnungen nach einer bestimmten Zeit Sanierungskredite anbieten. Data-Mining, die intelligente Auswertung großer Datenmengen über das Kundenverhalten, ist aber in der Realität des Marketings noch nicht angekommen – erst recht nicht in der konservativen Immobilienwirtschaft.

Dabei ist auf technischer Ebene fast nichts mehr unmöglich. Die Systemlandschaften von Unternehmen werden immer komplexer und die (Kunden)Datenflut steigt von Tag zu Tag (Stichwort: Big Data). Der Einfluss moderner Technologien in der Kundenkommunikation wächst. Die zunehmende Dynamik der informierten Kundengesellschaft erhöht den Druck der Reaktionsgeschwindigkeit. Heute kann der Kunde zu jeder Zeit, von überall, über die verschiedensten Wege in die Kommunikation mit einem Unternehmen einsteigen. Die Kommunikation wird dadurch zwar für den Kunden vielfältiger, für die Unternehmen aber auch zunehmend komplexer. „Als Full Service Immobilien Beratung decken wir die gesamte Wertschöpfungs- und Prozesskette im Immobilien Business ab – da muss die Kundenkommunikation entsprechend differenziert werden“, so René Ravn, Chef der Herkules Group (www.herkules.com). Je nachdem, ob es sich beispielsweise um Investoren, Mieter, Vermieter, Makler, Architekten, Projektentwickler oder Banken handelt, wird die Kommunikation anders gestaltet sein. „Wir sprechen deshalb auch lieber von Stakeholder- als von Kundenkommunikation.“ Customer Relationship Management (CRM) ist dabei eines der eingesetzten Mittel.

Customer Relationship Management (CRM)

CRM ist ein Ansatz, um Kunden – idealerweise – vom Erstkontakt bis zum Kundendienst umfassend zu betreuen und gezielt zu informieren. Technische CRM Grundlage ist die Zusammenführung aller verfügbaren (Kunden)Daten in einem „Datawarehouse“, einer umfassenden zentralen Datenbank, auf die von sämtlichen Customer Touch Points zugegriffen werden kann. „Basierend auf unseren Datenabfragen erhalten unsere Kunden dann passende Angebote“, sagt Thorsten Hausmann, Chef von Hausmann Immobilien (www.hausmann-makler.de). „Eigentümer erhalten andere Informationen als Suchende, die wiederum eingeteilt von 1 bis 4 Sternen werden. Sämtliche Datenlogiken haben wir inhouse entwickelt – und wir geben unsere Daten auch niemals an Dienstleister weiter. Auch bei Mailings nicht. Datenschutz ist für Hausmann Immobilien eines der zentralen Unternehmenswerte und Basis für den Erfolg.“

Die Kundenkommunikation und das Marketing werden durch immer neue Technologien aber nicht automatisch besser. Das zeigt das CRM Beispiel, das in den meisten Immobilienunternehmen ein Problemfeld darstellt. „Die Geschäftsbereiche Maklertätigkeiten und Immobilienverwaltung müssen rechtlich ohnehin getrennt sein. Wir denken ohnehin bereits weiter als CRM und verfolgen den Big Data Ansatz“, sagt Thorsten Hausmann. „Wir führen regelmäßig Datenabfragen durch, bei denen wir nach relevantem Matching suchen. Doch immer mit Bedacht, denn als Verwalter sind wir Treuhänder fremden Eigentums. Wir wissen aus Erfahrung, dass bspw. Verwaltungskunden kein Cross-Selling wünschen. Sie sind extrem sensibel, was Daten angeht. Daher ist CRM im Verwaltungsbereich ein No-Go. Hausmann verwaltet Immobilien im Wert von 2,5 Milliarden Euro und wir sind uns der besonderen Verantwortung bewusst, die damit verbunden ist. Wir sehen uns deshalb auf Augenhöhe mit Anwälten, Notaren und Steuerberatern – und nicht als datengetriebene Vertriebler“, betont Hausmann.

Von CRM erhofften sich Unternehmen in den 1990ern ein schlagkräftiges Kommunikations- und Marketinginstrument. Im Jahr 2010 setzte laut Statistischem Bundesamt bereits jedes zweite Unternehmen im Grundstücks- und Wohnungswesen mit 10 und mehr Beschäftigten eine CRM-Software ein. Hauptaufgaben: Planungs- und Projektstati sowie Arbeitsschritte abbilden und dokumentieren, Kundendaten, Termine und E-Mails, Adressen von Auftraggebern, Profile von Interessenten und Daten von Immobilien erfassen, speichern und unternehmensweit zur Verfügung stellen. Die CRM-Einführung bescherte IT-Unternehmen wie SAP zwar enorme Gewinne, doch der versprochene Nutzen bei den Firmen blieb oft aus. Denn meist fehlt nach wie vor die richtige Strategie für den Umgang mit den Daten: Man setzt sich nicht ausreichend mit der Frage auseinander, was man bei welchen Kunden mit welchen Mitteln erreichen will. Zudem werden die Datenschutzvorgaben immer strenger. Zur Auswertung liegen zwar meist genügend oder sogar zu viele Informationen vor, doch nur rund 20 % der gewonnenen Daten sind wirklich brauchbar und bringen 80 % des Mehrwerts (Pareto-Prinzip). Die Zauberformel lautet also: relevante Informationen filtern, sinnvoll verknüpfen und im Rahmen der integrierten Unternehmenskommunikation gezielt einsetzen.

Eine aktive digitale Kundenkommunikation kann den Dialog mit Interessenten, Neukunden oder abgewanderten Kunden anregen, die Kundenbindung positiv beeinflussen und zur Differenzierung und zum entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen werden. Wenn die digitale Strategie zum Immobilienunternehmen und seinen Zielgruppen passt. Ein genossenschaftliches Wohnungsunternehmen hat beispielsweise andere Herausforderungen und Schwerpunkte als eine Immobilienberatung oder ein Real Estate Investor. Dennoch ist die Kundenkommunikation oft austauschbar und nur mangelhaft individuell kreiert. Digitale Kundenkommunikation ist oft nicht ausreichend persönlich, es fehlen passende Angebote und Lösungsideen, es bestehen organisatorische und technische Hürden – und es wird zu wenig investiert (Zeit, Personal und Geld). Kunden merken schnell, ob es sich um standardisierte Massenansprache handelt, oder ob sich das Unternehmen als Absender Gedanken gemacht und ein individuell passendes Kommunikationsangebot unterbreitet.

Kommunikation mithilfe der Cloud und Mobile

„Wir bieten Kunden und Investoren die Schaffung virtueller Datenräume, wo vertrauliche Dokumente, Verträge und Informationen in Bezug auf ein Projekt herunterzuladen sind. Mit einem digitalen Datenraum garantieren wir einen klaren, schnellen und sicheren Informationsaustausch mit unseren Kunden“, sagt René Ravn, Chef der Immobilienberatung Herkules Group aus Hamburg. Diese besteht aus vier spezialisierten und untereinander vernetzten Gesellschaften: Herkules Grundbesitz GmbH, Herkules Immobilien Management GmbH, Herkules Advisors GmbH und H-Wert Gesellschaft für Immobilien Bewertung mbH. „Wir sind seit rund 30 Jahren erfolgreich auf dem deutschen Immobilienmarkt tätig und haben in dieser Zeit ein Transaktionsvolumen von rund einer Milliarde Euro betreut. Entsprechend wurden diverse Projektdaten, Kontakte, Kunden- und Geschäftspartnerdaten generiert. Die laufende Pflege, der gezielte Einsatz in unserer Kommunikation sowie der Datenschutz sind eine große Herausforderung“, fasst René Ravn zusammen. „Unsere zentrale Cloud Plattform für den webbasierten Dateiaustausch mit Geschäftspartnern funktioniert ähnlich wie FTP, aber mit mehr Komfort, mehr Sicherheit und intuitiver Web 2.0 Oberfläche. Kunden und Partner müssen keine Client-Software installieren. In unserem browserbasierten System werden Dateien hinterlegt, unabhängig von Größe und Format, auf die zu jeder Zeit von jedem Ort per Internet und Mobile zugegriffen werden können – zum Up- oder Download, 24/7. Über eine Transferlink-Senden-Funktion können wir auch Personen Dateien zur Verfügung stellen, die nicht vorher als Benutzer angelegt wurden, also auch Interessenten. In diesem Fall wird ein Einmalzugang zum Download der betreffenden Datei(en) per E-Mail an den Empfänger gesendet. Dieser Zugang ist zeitlich beschränkt. Die Dauer kann individuell festgelegt werden“, beschreibt Ravn das Cloud System der Herkules Group.

Im Maklerbereich setzt auch Hausmann Immobilien Beratung bewusst auf Cloud Lösungen. „Es ist wichtig für unsere Berater, jederzeit mobil auf unsensible Daten wie Grundrisse, Fotos, Energieausweis oder Exposés zugreifen zu können. Der Cloudeinsatz erfolgt also als Informationsmedium. In der Cloud werden aber stets nur ‚harmlose‘ Datenpakete vorgehalten, nie komplette Datenbanken und vertrauliche Informationen“, versichert Thorsten Hausmann. „Wir haben zudem eine Hausverwaltungssoftware, die ausschließlich über die Cloud funktioniert. Diese kommt bspw. bei Eigentümerversammlungen, bei Wohnungsabnahmen und Immobilienübergaben zum Einsatz. So sind alle Formulare und Checklisten immer digital zur Hand.“

E-Mails: nach wie vor das Kommunikationsmittel Nummer 1

E-Mails sind nach wie vor das wichtigste digitale Kommunikationsmittel, auch für Thorsten Hausmann. „Wir wundern uns aber immer wieder, wie wenig sensibel mit E-Mails umgegangen wird. Wir verschlüsseln alle wichtigen E-Mails, bspw. an Anwälte und Notare. Wir würden grundsätzlich gerne jede E-Mail verschlüsseln, nur können wir nicht von allen unseren Kunden, Interessenten und Partnern verlangen, die entsprechenden Schlüssel einzusetzen.“ Wer ein paar grundsätzliche Regeln beachtet, kann mit wenig Aufwand die E-Mail-Kommunikation optimieren. E-Mails sollten in einer lebendigen, persönlichen Sprache verfasst werden. Der Posteingang muss regelmässig aufgeräumt werden. Beachten Sie die strikten Datenschutzbestimmungen beim Versenden von Werbe-Mails. Streng genommen benötigen Sie stets das Einverständnis der Adressaten (Douple-Opt-In, Permission Marketing). Sorgen Sie unbedingt für Datensicherheit im E-Mail-Verkehr: Datenintegrität, Datenvertraulichkeit, Datenauthentizität und die Ausfallsicherheit der Systeme. „Was uns immer wieder verwundert, sind die Anfragen, die über die Immobilienportale gestellt werden. Über diesen ungeschützten Bereich laden die User – scheinbar ohne Problembewusstsein – auch hochsensible Daten wie Gehaltsnachweise und Ausweiskopien hoch“, moniert Thorsten Hausmann. Termine werden bei seinem Unternehmen über den jeweils vom Kunden bevorzugten Kommunikationskanal bestätigt – zunehmend auch per SMS oder Whatsapp. „Oft bekommen wir zu hören, dass der Kunde keinen PC hat, er aber Daten gerne auf sein Smartphone übermittelt haben möchte.“

Die Immobilienbranche braucht wie immer auch bei der digitalen Kundenkommunikation etwas länger – und Hausmann sieht auch keine Veranlassung, nach vorne zu preschen, wenn dazu keine Notwendigkeit besteht. Hauptsache, die notwendigen Daten kämen bei Bedarf sicher und zeitnah beim Kunden oder Mitarbeiter an. Die Hausmann Immobilienfirmen arbeiten permanent an der Weiterentwicklung des Intranets, das mit eigenem Messenger sowie mit Gruppenfunktionen operiert, sowie des Hausmann Immobilien Wikis – wenn immer das Tagesgeschäft es zulässt. Denn digitale Kommunikationslösungen müssen immer einen Mehrwert für das Kerngeschäft bieten –und dürfen kein technologieverliebter Selbstzweck sein.

Kundenkommunikation mit sozialen Plattformen

Märkte sind die Summe des Verhaltens von Einzelkunden. Und diese werden immer mächtiger, können sich blitzschnell im Internet austauschen und bilden eine „Schwarmintelligenz“, die nicht ignoriert werden sollte. Die Immobilienbranche nutzt das interaktive Web 2.0 noch nicht adäquat zur Kundenkommunikation, als Vertriebsweg und als Beratungsplattform. Kein Wunder, denn das Selbst- und das Fremdbild des Unternehmens müssen übereinstimmen, damit es zu positiven Web-2.0-Aktivitäten kommt. So banal es klingt, technische Neuerungen müssen vom Kunden angenommen werden. Zu komplexe Systeme schrecken eher ab. Technische Innovationen können hilfreich sein, sind aber kein Selbstzweck. Social-Media-Kommunikation in Deutschland hat sich auch deshalb weniger schnell etabliert und die notwendigen Rahmenbedingungen wurden langsamer geschaffen, als es Kommunikationsverantwortliche in der Breite prognostiziert haben. Experten (siehe bspw. Studie „Social Media Delphi“) erwarten, dass trotz vieler Hindernisse immer mehr Organisationen die notwendigen und erfolgskritischen Rahmenbedingungen für die Kommunikation und Abbildung von Geschäftsprozessen im Social Web schaffen werden. Für die Integration von Social Media in vorhandene Organisationsstrukturen und Abläufe gibt es aber keine Musterlösungen. Mittlerweile werden jedoch immer häufiger zentrale Expertise und dezentrale Umsetzung kombiniert. Übergeordnete, abteilungs- oder standortübergreifende Aussteuerung von Social-Media-Strategien erscheinen als am sinnvollsten. Mittlerweile haben viele Immobilien Unternehmen spezifische Budgets für Social Media. Investiert wird vor allem in Content sowie in Strategien, den Aufbau von Kanälen und die Entwicklung von Netzwerken. Die grundsätzliche Entwicklung, dass sich Kommunikation wie Budgets in Richtung Digital verschieben, macht auch vor der Immobilienwirtschaft nicht Halt. Aber: Social Media bedeuten auch Kontrollverlust in der Kundenkommunikation. Jeder Versuch, das zu kontrollieren, wird nicht funktionieren. Man kann nur Leitplanken und Guidlines aufstellen. Der Rest läuft dezentral. Einem Immobilienunternehmen oder Marke folgt man nicht via Social Media, da sie nicht sozial und keine Personen sind.

Fazit: Der Kunde muss muss nicht wie ein König behandelt werden, sondern vielmehr als Partner. Kundenrückmeldungen sind im Überfluss vorhanden, es mangelt aber noch an der sinnvollen Verarbeitung. „Bei sämtlichen digitalen Dienstleistungen wägen wir stets zwischen der Speicherung von Kundendaten und der Datensicherheit ab“, stellt René Ravn klar. „Wir verstehen unter Smart Data, ein bestehendes Geschäftsmodell mit intelligenter Datenauswertung schrittweise zu verbessern – es ist auch in der Immobilienbranche wichtig, eine digitale Vision des Geschäfts zu entwickeln“, so der erfahrene Immobilienunternehmer. „Innerhalb der Herkules Group arbeiten wir beständig daran, eine immer bessere Infrastruktur zu schaffen, unsere Erreichbarkeit und angemessene Reaktionszeiten über alle Kanäle sicherzustellen – und gleichzeitig versuchen wir, Komplexität zu vermeiden, zu reduzieren und zu beherrschen. Das ist der tägliche Spagat, der im Rahmen der digitalen Kundenkommunikation zu bewerkstelligen ist“, fasst René Ravn zusammen.

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Der Artikel steht Ihnen in der Originalfassung unter „Der Kunde ist nicht König. Er ist Partner!“ auch als PDF-Dokument zum Download zur Verfügung.

Fragen auch Sie sich, wie Sie die Kommunikation Ihres Immobilien-Unternehmens oder -Dienstleisters optimieren können? Bei Interesse an digitaler Kundenkommunikation kontaktieren Sie uns gerne!

 

Diesen und weitere Blog-Artikel zu Public Relations (PR), Content, Marketing, Digitalisierung und Kommunikation gibt es im Görs Communications Blog auf https://www.goers-communications.de/pr-werbung-beratung/blog

Viel mehr als Social Media: Digitale Kommunikationsstrategien in der Immobilienbranche

Für die Fachzeitschrift “Immobilienwirtschaft”, eines der führenden Fachmagazine der Immobilienbranche, hat Immobilienmarketing-Experte Daniel Görs einen Fachbeitrag über den Sinn und Unsinn von Social Media in der Immobilienwirtschaft geschrieben.

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Viel mehr als Social Media: Digitale Kommunikationsstrategien in der Immobilienbranche

Soziale Medien sind zu Recht beliebt, weil sie die menschlich Grundbedürfnisse nach Kommunikation und Interaktion befriedigen. Aber Social Media ist auch ein riesiger Hype, bei dem jeder mit dabei sein will, auch Immobilienunternehmen. Doch ist dabei sein im „Mitmach-Netz“ wirklich alles? Und zu welchem Preis? Langsam kehrt Ernüchterung ein; „Social Media Berater“ gilt vielen bereits als Schimpfwort, wird gefrotzelt. Bunte Präsentationen und Fachkauderwelsch werden nicht mehr kritiklos aufgenommen. Immobilien-, PR- und Marketingmanager stellen zunehmend Fragen nach Ergebnissen und wirtschaftlichem Nutzen des „Heilsbringers“ Social Media. Return on Investment (ROI) und Return on Communication (ROC) rücken in den Fokus. Denn Hand aufs Herz: Wer hat denn tatsächlich schon einmal über Facebook oder Twitter eine Immobilie oder einen Fonds an die Fans und Follower gebracht? Es ist Zeit für einen nüchternen (ernüchterten) Blick auf das gehypte Füllhorn der bunten interaktiven Social Media Welt – und eine ganzheitliche digitale Kommunikationsstrategie.

 

Ohne Content(marketing), Priorisierung und Konzentration kein Erfolg im Internet

Weder Shitstorm-Ängste, noch hysterischer Mitmach-Hype noch technikfeindliches Desinteresse sollten die digitale Kommunikationsstrategie prägen. Man kann gar nicht oft genug betonen: Die klassischen Regeln der (Marketing-)Kommunikation gelten auch im Internet. Fakt ist aber auch, dass PR, Werbung und Kundenkommunikation zunehmend verschmelzen und damit die Möglichkeiten der digitalen Welt samt Social Media gleichzeitig unerschöpflich, verwirrend und verlockend wirken.

PR, Werbung und Kundenkommunikation verschmelzen zunehmend in den digitalen Welten – und die sind weit!

PR, Werbung und Kundenkommunikation verschmelzen zunehmend in den digitalen Welten – und die sind weit!

Es mangelt aber an aussagekräftigen Social Media Kennzahlen und Benchmarks. Ganz anders als beim Suchmaschinenmarketing: Von Ad Impressions über Cost per Click bis hin zum Cost per Order – hier wird alles analysiert. Search Engine Marketing (SEM) gilt daher nicht ohne Grund als „Controllers Darling“. Der zentrale Einstieg in das Internet sind nach wie vor die Suchmaschinen, allen voran Google (laut dem Statistikportal Statista.com nutzen 2014 91,2 % der deutschen Internetuser Google). Kein Wunder, dass sich die Erkenntnis durchsetzt, dass eine gute Auffindbarkeit und eine gute Position in der Suchergebnisliste (SEL) ein zentrales Ziel der digitalen Kommunikationsstrategie des Immobilienunternehmens sein muss. Dabei kann Social Media unterstützen, aber effektive und effiziente digitale Kommunikation umfasst weit mehr. „Wer die Entwicklungen der sozialen Netzwerke nicht im Blick behält oder sich professionelle Unterstützung holt, dem nützen sie wenig. Spätestens, wenn zum Beispiel der Big Player Facebook den kostenlosen Reichweitenhahn zudreht… Darum gilt in erster Linie weiterhin: persönliche Kontakte pflegen – und zwar in dem Kanal, der sich für den Kunden eignet – sowie eine anständige, endgerätneutrale Website betreiben und auf reichweitenstarke Immobilienportale wie Immonet vertrauen“, sagt Klaus Saloch, Mitglied der Geschäftsleitung der Immonet GmbH (www.immonet.de). Über soziale Netzwerke lassen sich neue Kunden gewinnen und die Beziehungen zu bestehenden intensivieren. Für den Immobilien- und Vertriebsprofi Saloch ist „der Kern von Social Media, nämlich Empfehlungsmarketing, an sich weder Novum noch Hexenwerk. Aufbau und Pflege eines soliden Netzwerkes liegen in der Natur der Immobilienbranche!“

Letztlich dreht es sich also auch in der digitalen Kommunikation um Inhalte (neudeutsch: Content), Aufmerksamkeit, Kontakte, Empfehlungen und die gute alte Mundpropaganda. Dafür benötigt man eine strategisch angelegte, kontinuierliche und authentische Kommunikation auf Augenhöhe, ein faires, zivilisiertes Verhalten(Stichwort CSR) – aber natürlich auch ein gutes Unternehmen mit guten Produkten und Dienstleistungen.

Ein Beispiel für erfolgreich konzipierte und implementierte Digitalkommunikation ist Hausmann Immobilien Makler und Beratung, ein im Jahr 1954 gegründetes mittelständisches Familienunternehmen, das in der Metropolregion Hamburg, in Schleswig-Holstein, im Rhein-Main-Gebiet und in Ostdeutschland Wohnimmobilien verkauft, vermietet und verwaltet. Wenn man sich im Internet die Aktivitäten von Thorsten Hausmann und seinen Mitarbeitern anschaut, erhält man einen guten Eindruck davon, wie umfassende Social Media Engagements in der Praxis gestaltet und gebündelt werden können. Die zentrale Website www.hausmann-makler.de bietet eine eigenständige Rubrik „Social Network“. Unter diesem Menüpunkt sind nutzerfreundlich die Accounts auf Facebook, Google+, Twitter, Xing, LinkedIn und Pinterest sowie zwei YouTube-Kanäle und mehrere Blogs aufgeführt und direkt verlinkt.

Für Thorsten Hausmann, geschäftsführender Gesellschafter der Werner Hausmann & Sohn GmbH, ist Social Media längst in die Unternehmensprozesse integriert und im täglichen Geschäft verankert. „Wir leben digitale Kommunikation, nicht nur Social Media. Hausmann Immobilien ist immer daran interessiert, wie die User – und damit Interessenten, Kunden, Geschäftspartner und sonstige Stakeholder – nicht nur heute mithilfe des Internets kommunizieren und interagieren, sondern wie der Markt in drei oder fünf Jahren aussieht.“ Dass dies keine Lippenbekenntnisse sind, lässt sich u.a. auch daran erkennen, dass die Hausmann Immobilien Website laufend überarbeitet und dieses Jahr relauncht wird – obwohl die Website erst vor drei Jahren komplett neu programmiert wurde. Die Schwerpunkte der Überarbeitung liegen dabei auf den Bereichen der mobilen Optimierung und des Contents.

Den Kunden unserer Agentur Görs Communications (www.goers-communications.de) empfehlen wir eine regelmäßige Website-Renovierung oder -Sanierung. Schließlich bedürfen Immobilien auch der regelmäßigen Pflege. Manchmal genügt ein neuer Anstrich, aber meist ist mehr Aufwand erforderlich. Ein neues, dynamisches Contentmanagementsystem (CMS), ein eigener Blog, die Integration der Social Media Accounts, die Suchmaschinenoptimierung (SEO) sowie mobile Adaptionen sind derzeit die wichtigsten Baustellen bei der Unternehmenswebsite. „Mobile Marketing“ ist in den Chefetagen angekommen: Nach dem Siegeszug der Smartphones dürfen nun auch Tablet-Computer nicht mehr in der Grundausstattung eines Immobilienprofis fehlen. Spätestens, wenn der Geschäftsführer eines Immobilienunternehmens mit seinem neuen iPad nicht auf die eigene Unternehmenswebsite zugreifen kann, weil diese im schicken Adobe Flash animiert ist (das die mobilen Geräte von Apple nicht wiedergeben), kommt „Schwung in die Bude“ und die Website steht auf dem Prüfstand.

Die weit verbreitete Skepsis bzw. das Desinteresse der Immobilienbranche hinsichtlich Social Media und Onlinekommunikation allgemein kann Thorsten Hausmann nicht nachvollziehen. „Natürlich ist niemand gezwungen, mitzumachen, aber wenn man die Entscheidung getroffen hat, den Schritt in die digitalen Fluten zu wagen, ist man Teil des Flusses. Dann muss man bewusst die Strömungen fühlen und antizipieren, wohin und wie die Fahrt weitergeht. Deshalb sind wir in unseren Planungen immer schon drei Steps weiter, als wir es mit unseren Ressourcen und Manpower überhaupt abarbeiten können.“ Der erfahrene Immobilienunternehmer bedauert es, dass manche Ideen und Projekte sich mit der Zeit selbst überleben, weil schlicht die Zeit zur adäquaten Umsetzung fehlt. Aus diesem Grund sucht Hausmann Immobilien aktuell auch neue, textstarke Mitarbeiter für die kombinierten Bereiche des Marketings, der Werbung, der Presse- und Medienarbeit und für Social Media. Denn Content (Marketing) ist bei Hausmann längst King. Wikipedia definiert Contentmarketing als „eine Marketing-Technik, die mit informierenden, beratenden und unterhaltenden Inhalten die Zielgruppe ansprechen soll, um sie vom eigenen Unternehmen und seinem Leistungsangebot oder einer eigenen Marke zu überzeugen und sie als Kunden zu gewinnen oder zu halten.“ Information, Beratung und Unterhaltung – diese Elemente sollten Immobilienprofis aus der täglichen Geschäftspraxis vertraut sein. Wer nichts Interessantes zu erzählen hat, nicht über das notwendige Know-how verfügt und seine Stakeholder langweilt, wird nicht erfolgreich sein – weder off- noch online.

Eine digitale Kommunikationsstrategie 2.0, die aus einem nüchternen (ernüchterten?) Blick auf das gehypte Füllhorn der bunten interaktiven Social Media Welt resultiert, konzentriert sich deshalb auf die aktive systematische Kommunikation und Profilierung der eigenen Person und des eigenen Unternehmens als kompetenten und vertrauenswürdigen Inhaltsproduzenten. Je nach Ausrichtung des eigenen Business – Immobilienmakler, Berater, Verwalter, Fonds, Portal, Bauträger, Projektentwickler, Agentur, Bank, Finanzdienstleister oder sonstige Organisation – muss dann die konsequente Positionierung und Kommunikation der eigenen nutzwertigen Inhalte erfolgen. Insofern muss der elementare Grundsatz der Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit „Tue Gutes und rede darüber“ für das Social Web und für die digitale Kommunikation transformiert werden und ein Update erfahren: „Tue als Experte Gutes und demonstriere dein Wissen, deine Kompetenzen und deine Wertversprechen durch aktuelle, interessante und nutzwertige Inhalte.“ Bei uns in Norddeutschland würde man „Butter bei die Fische!“ sagen: Statt Hochglanzbroschüren, Flash-Animationsexzessen und leerer Marketingfloskeln sind Inhalte (neudeutsch „Content“) als Untermauerung und als Beweis für Behauptungen gefragt. Contentlastige Publikationsformen wie E-Books, White Papers, Checklisten, Thesen, Studien und Votings, Namens- und Fachbeiträge, (Online)-Präsentationen, Newsletter und Microsites versprechen im Informationszeitalter mehr Erfolg als plumpe Image- und Produktanzeigen. Denn im Internet ist die Konkurrenz immer nur einen Klick entfernt und die zentrale Währung Aufmerksamkeit ein äußerst rares Gut. Das weiß auch Thorsten Hausmann: „Unsere Zielrichtung ist klar: Wenn sich jemand in den Regionen, in denen wir geschäftlich aktiv sind, für Immobilien interessiert, soll er bei uns landen, nicht bei der Konkurrenz. Der Kontakt kann direkt auf unserer Website stattfinden, der Interessent kann aber auch über Suchmaschinen wie Google und Bing auf uns aufmerksam werden oder eben via Social Media. Unabhängig vom Gerät und der Situation – ob in der Bahn, auf dem Sofa oder am Schreibtisch.“

Es gibt nicht den einen „Königsweg“, wie Sie im digitalen Dschungel trommeln sollten, um Gehör zu finden. Deshalb lohnt es sich, mit Profis zusammenzuarbeiten, um praxisbewährtes Know-how und frische Ideen ins Unternehmen zu holen, mit einem kritischen wie kreativen Sparringspartner in den konzeptionellen Clinch zu gehen und die eigenen Pläne und Strategien durch eine externe, nicht betriebsblinde Brille betrachten zu lassen. Ein Strategie- und Kick-Off-Workshop sollte einen erfolgreichen Start ermöglichen. Später kann auch die Implementierung und Optimierung mit professionellem Rat und Tat begleitet werden. Aber letztlich muss immer das Unternehmen selbst durch seine Mitarbeiter authentisch kommunizieren. Immobilienunternehmen, denen es gelingt, Social Media, Mobile-, Suchmaschinen- und Contentmarketing gezielt im Rahmen ihrer internen und externen Ressourcen einsetzen, werden nachhaltig Erfolg erzielen.

Von Daniel Görs, Inhaber der Public Relations und Content Marketing Beratung Görs Communications (www.goers-communications.de).

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Der vollständige Artikel der “Immobilienwirtschaft” kann hier auch als PDF-Dokument heruntergeladen werden.

 

 

Diesen und weitere Blog-Artikel zu Public Relations (PR), Content, Marketing, Digitalisierung und Kommunikation gibt es im Görs Communications Blog auf https://www.goers-communications.de/pr-werbung-beratung/blog

Fachbeitrag Immobilienwirtschaft: Auswertung der Social-Media-Kommunikation auf der Expo Real – PR der Immobilienunternehmen reagiert nur zögerlich auf den digitalen Wandel

Fokussieren die Unternehmen der Immobilien- und Wohnungswirtschaft ihre Kommunikationsmaßnahmen und -budgets trotz des Medienwandels weiterhin auf klassische Werbemaßnahmen? Eine Frage, mit der sich die Hamburger PR-Agentur Görs Communications, die über jahrelange Erfahrung in den Bereichen Public Relations, Digital Relations, Immobilienmarketing und Social Media, verfügt, anlässlich der EXPO REAL 2013 einmal mehr auseinandergesetzt hat.

Im Mittelpunkt dieser Untersuchung stand die Frage, wie sehr die Immobilienbranche mittlerweile auf Social Media als kostengünstigen und effizienten Kommunikationskanal setzt. Wer twittert, wer nutzt Facebook, wer arbeitet bei der Vernetzung der Social-Media-Aktivitäten mit Video- oder Bild-Plattformen  wie Instagram oder vine? Und wo steckt steckt Verbesserungspotenzial, was können die Immobilien-Unternehmen bei ihrem nächsten Messeauftritt besser machen?

Für die Fachzeitschrift “Immobilienwirtschaft”, eine der führenden Fachmagazine der Immobilienbranche, hat Agentur-Gründer und Immobilienmarketing-Experte Daniel Görs einen Fachbeitrag geschrieben,  in dem der PR-Profi die wichtigsten Erkenntnisse der Studie zusammenfasst. Der vollständige Artikel der “Immobilienwirtschaft” kann hier als PDF-Dokument heruntergeladen werden oder gleich im Folgenden gelesen werden:

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Auswertung der Social-Media-Kommunikation auf der Expo Real – PR der Immobilienunternehmen reagiert nur zögerlich auf den digitalen Wandel

Welche Social-Media-Plattformen nutzen die Unternehmen der Immobilienbranche? Wo liegen die Stärken, wo die Schwächen? Eine Studie der PR Agentur Görs Communications (www.goers-communications.de) gibt Auskunft über die Social-Media-Aktivitäten auf der Expo Real 2013.
Verschlafen die Unternehmen der Immobilienbranche den Medienwandel? Eine bewusst provokante Frage, die der auf Immobilien-PR und Immobilienmarketing spezialisierte Inhaber der PR-Agentur Görs Communications, Daniel Görs, weder mit einem entschiedenen „ja“ noch „nein“ beantworten würde: „In der aktuellen Studie haben wir die Social-Media-Nutzung rund um die Immobilienmesse Expo Real 2013 untersucht. Dabei hat sich eindeutig gezeigt, dass viele Unternehmen bereits deutlich offener gegenüber Twitter & Co. sind, als es in der Vergangenheit der Fall war. Insgesamt muss man aber feststellen, dass das Engagement immer noch zu schwach ist und Potenziale leichtfertig verschenkt werden.“

Für die Studie hat die Agentur die Social-Media-Aktivitäten der auf der Expo Real 2013 vertretenen Immobilien-Firmen und -Dienstleister untersucht, darunter alleine 1.435 Tweets auf dem Micro-Blogging-Dienst Twitter. Insgesamt waren auf der Expo Real, die vom 7. bis 9. Oktober 2013 in München stattfand, rund 1.700 Unternehmen aus der Immobilienbranche vertreten. Dabei zeigten die PR- und Marketing-Verantwortlichen eindeutige Präferenzen, was die Nutzung der sozialen Netzwerke betrifft: Am stärksten wurde Twitter genutzt, danach folgten mit einigem Abstand Facebook und Xing. Plattformen wie Instagram oder vine, auf denen Bilder bzw. Videos eingestellt werden können, wurden nur selten eingebunden. Scribd und Slideshare, die beiden für die B2B-Kommunikation geeigneten Social-Media-Dienste für Präsentationen, Vorträge, Broschüren und Fachinformationen wurden überhaupt nicht in der Messe PR und Kommunikation eingesetzt.

Durchschnittlich alle 3 Minuten ein Tweet direkt auf der Immobilien Messe

Grafik: Tweets mit dem Hashtag #ExpoReal. Erstellt mit Hilfe des Social-Media-Tools www.topsy.com

Grafik: Tweets mit dem Hashtag #ExpoReal. Erstellt mit Hilfe des Social-Media-Tools www.topsy.com

Im zeitlichen Verlauf zeigen die untersuchten 1.435 Tweets eine extreme Kurvenform. Während in den letzten vier Wochen vor der Expo Real durchschnittlich rund 10 Tweets pro Tag abgesetzt wurden, explodiert die Zahl der Tweets mit der Eröffnung der Messe. Im Laufe der ersten 20 Stunden der EXPO REAL wurden 454 Tweets abgesetzt, das sind rund 19 Tweets pro Stunde, im Durchschnitt wurde also alle 3 Minuten ein Tweet mit dem zugehörigen Hashtag #ExpoReal versendet.

Wie erwartet, findet der stärkste Social-Media-Einsatz während der Öffnungszeiten der Messe statt. Während tagsüber teilweise Tweets im Minutentakt versendet werden, fällt die Rate nachts auf 1 Tweet pro Stunde zurück. Die Tweets werden dabei hauptsächlich von Unternehmens-Accounts abgesetzt. Im Gegensatz zu Publikumsmessen wird die Timeline des zugehörigen Hashtags nicht von „normalen Besuchern“, sondern von PR/Marketing-Accounts dominiert. Dafür, dass die Expo Real in Deutschland stattfindet, ist der Anteil der deutschsprachigen Tweets mit rund einem Drittel jedoch eher gering. Neben den englischsprachigen Tweets fielen vor allem die vielen Tweets in der holländischen und französischen Sprache auf – ein deutliches Zeichen dafür, dass in diesen Nachbarländern Social Media bereits stärker bei den Immobilienunternehmen verankert ist.

Verschenkte Potenziale im B2B- und Immobilien-Marketing

„Bei 1.700 Ausstellern sind auch 1.435 Tweets noch zu wenig. Außerdem wurde die Mehrzahl der Tweets während der ersten beiden Messetage abgesetzt, eine Vor- oder Nachbegleitung durch Twitter fand praktisch nicht statt“, moniert PR-Profi Görs. Besonders stößt dem Immobilienmarketing Experten auf, dass keine Präsentationen auf Scribd oder SlideShare eingestellt wurden: „Sämtliche PR- und Marketingmaßnahmen sollten immer unter dem Kosten-Nutzen-Verhältnis betrachtet werden. Da für die Expo Real hunderte Präsentationen, teils mit großem Arbeitsaufwand, erarbeitet werden, stellt sich die Frage, warum kein Unternehmen auf die Idee kam, die Präsentationen, Vorträge, Messebroschüren und Presseinformationen für die kostenlose Zweitverwertung, Promotion und Dokumentation auf Scribd oder SlideShare zu nutzen?“

Ähnliches gilt laut der Social-Media-Analyse auch für Bild- und Videomaterial, das dank der modernen Smartphone-Technik innerhalb von ein paar Minuten ohne weitere Kosten erstellt werden kann. Dabei wirken Bilder und Videos in den sozialen Netzwerken wie ein „Eye-Catcher“, mit denen die Unternehmen sich kosteneffizient von der Konkurrenz absetzen können. Auf der Expo Real wurde dieses Mittel jedoch kaum eingesetzt; eine Chance, die sich netzaffine Unternehmen der Immobilienbranche bei ihrem nächsten Messeauftritt nicht entgehen lassen sollten.

Mangelhafte Kommunikation vor und nach dem Messeauftritt

Als weiteren Schwachpunkt macht die Studie die mangelnde Nachbereitung aus, die in den sozialen Medien praktisch nicht stattfindet. So wurden etwa im nachfolgenden November 2013 nur 13 Tweets mit dem Hashtag #ExpoReal abgesetzt, im Dezember 3 und im Januar 2014 kein einziger Tweet. Dabei kann die Zeit nach der Messe genutzt werden, um bestehende Kontakte zu intensivieren und neue Kontakte zu gewinnen. Trotz des hohen Wertes der einzelnen Kontakte im B2B-Bereich (Leads) kommunizieren nur wenige Unternehmen ihr eigenes Messe-Fazit. Dabei könnte dies ideal mit einem Ausblick auf die kommende Expo Real 2014 verbunden werden. Die fehlende Vor- und Nachberichterstattung sowie PR und Promotion vor und nach der Messe sind ein weit verbreitetes grundsätzliches Problem bereits in der klassischen Messekommunikation. Oft fehlte schlicht ein integriertes „360 Grad“ Messe Kommunikationskonzept, das Vertrieb-, PR- und Marketing-Ziele und -Maßnahmen verbindet. Doch wer nur „ein Feuerwerk am Stand abfackeln“ und möglichst viele Visitenkarten einsammeln möchte, verbrennt letztlich Geld. Mit nur etwas crossmedialer Planung kann der Kommunikationserfolg maximiert und über das ganze Jahr ausgedehnt werden.

Nach der Expo Real ist deshalb vor der Expo Real, wie PR Berater Görs betont: „Vorausschauende Immobilien-Unternehmen buchen ihre Hotelzimmer für die kommende Expo Real bereits in der Woche nach der absolvierten Expo Real. Ein Vorgehen, an dem sich auch die PR- und Marketing-Verantwortlichen ein Beispiel nehmen sollten. Idealerweise beginnt die Messekommunikation für das neue Jahr bereits mit der Nachbereitung der vergangenen Expo Real.“

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Checkliste für Social Media Messekommunikation

  • Regelmäßige Statusmeldungen / Updates schon im Vorfeld der Messe?
  • Social Media Verantwortlichkeit (Person oder Team)?
  • Social Media Guidelines und Konzept – was kann wer über welche Kanäle wann kommunizieren?
  • Durchgehendes Verwenden der offiziellen Hashtags?
  • Cross-Promotion der verschiedenen Kommunikationskanäle?
  • Einbinden von Bild- und Videomaterial auf relevanten Plattformen?
  • (Online-Pressemitteilungen) über Social Media gezielt bewerben?
  • Mit anderen Messeteilnehmern im Netz interagieren?
  • Im „Real Life“ am Stand auf Online-Aktivitäten verweisen?
  • Social-Media-Monitoring nach relevanten Themen/Schlagworten?
  • Statusmeldungen für Randzeiten/Nächte vorterminieren?
  • Präsentationen auf Scribd und SlideShare einstellen?
  • Nachbereitung der Messe, Fazit und Ausblick via sämtlicher Kommunikationskanäle?

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Die vollständige Studie kann kostenlos bei Görs Communications angefordert werden:

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