23. April 2024

Pressemappe: Online und Print (Teil 2)

In „Pressemappe: Online und Print (Teil 1)“ haben wir bereits gezeigt, warum eine Pressemappe ein wichtiges Instrument ist, um die Berichterstattung über das eigene Unternehmen positiv zu beeinflussen und positive Akzente in Public Relations (PR) und Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu setzen. Im zweiten Teil wird aufgezeigt, was beim Erstellen einer Pressemappe – sowohl in der Print-, als auch in der Online-/Digital-Version – beachtet werden muss, damit diese auch tatsächlich von Journalisten, Interessenten und Stakeholdern gefunden und genutzt wird und die Kosten trotzdem in einem erträglichen Rahmen bleiben.

Die Basics in jeder Pressemappe

Neben den Hintergrundinformationen über das aktuelle Event gehört in jede Pressemappe eine möglichst präzise Selbstdarstellung des Unternehmens – von der Geschichte über die Produktpalette bis hin zu den aktuellen Mitarbeiterzahlen und Geschäftsentwicklungen. Hilfreich sind hierbei gut aufbereitete Statistiken, mit denen der Journalist möglichst mit einem Blick die wesentlichen Informationen erfassen kann. Natürlich sollte der Pressemappe auch beschriftetes (!) Bildmaterial beiligen, wobei die Bedeutung dadurch nachgelassen hat, dass die Redaktionen heutzutage fast ausschließlich digitales Bildmaterial verwenden – die Bilder sind also eher als Appetithäppchen zu verstehen, mit dem auf das Bildmaterial in der digitalen Pressemappe hingewiesen wird.

Sehr wichtig ist die Liste der Ansprechpartner, und zwar aus drei Gründen. Zum ersten hinterlässt es bei dem Journalisten einen guten Eindruck, wenn Sie ihm durch die Angabe der konkreten Personen ein Gesprächsangebot bieten, das ist ein Zeichen für Transparenz und Offenheit. Zum anderen haben viele Journalisten keine Lust oder Zeit, bei der Firmenzentrale anzurufen und sich dort erst zu dem Gesprächspartner durchzukämpfen. Hat er jedoch direkt den Ansprechpartner samt Durchwahl vor Augen, dann ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass der Journalist „mal eben“ durchruft. Zuletzt ist es auch in Ihrem Interesse, wenn vom Journalisten die „richtigen“, und damit vorbereiteten, Personen anspricht, so lassen sich Kommunikationspannen mit unvorbereiteten Mitarbeitern vermeiden.

(Relevanter) Content ist auch bei der Pressemappe King

Eine professionelle Pressemappe sollte umfassende und gut strukturierte Informationen enthalten, die Journalisten, Redakteure und andere Interessenten und Stakeholder benötigen, um über ein Unternehmen, eine Organisation, ein Produkt, eine Dienstleistungen, eine Person oder ein Ereignis informiert zu sein und zu berichten. Typische Inhalte einer Pressemappe sind:

  1. Titelblatt und Inhaltsverzeichnis:
    • Beispiel: Das Titelblatt sollte den Firmennamen, das Logo und den Veranstaltungstitel (falls zutreffend) enthalten. Das Inhaltsverzeichnis gibt einen Überblick über die enthaltenen Dokumente, um die Navigation zu erleichtern.
  2. Begrüßungsschreiben oder Vorwort:
    • Beispiel: Ein persönliches Anschreiben des Unternehmensvorstands oder der PR-Verantwortlichen, das den Zweck der Pressemappe erläutert und den Leser willkommen heißt.
  3. Unternehmensprofil:
    • Beispiel: Eine kurze Vorstellung des Unternehmens, einschließlich Gründungsjahr, Mission, Vision, wichtigster Standorte und Schlüsselbotschaften.
  4. Pressemitteilungen:
    • Beispiel: Aktuelle Pressemitteilungen zu neuen Produkten, wichtigen Ereignissen, Partnerschaften oder anderen relevanten Unternehmensnachrichten.
  5. Produkt- oder Dienstleistungsunterlagen:
    • Beispiel: Broschüren, Datenblätter oder Infografiken, die detaillierte Informationen zu den angebotenen Produkten oder Dienstleistungen enthalten.
  6. Biografien und Fotos der Schlüsselpersonen:
    • Beispiel: Kurzbiografien und hochauflösende Bilder der Geschäftsführung, Schlüsselpersonen oder Experten im Unternehmen.
  7. Hintergrundinformationen und Geschichtschronik:
    • Beispiel: Eine Chronik der Unternehmensgeschichte, Meilensteine, Erfolge und andere relevante Hintergrundinformationen.
  8. Fallstudien oder Erfolgsgeschichten:
    • Beispiel: Berichte über erfolgreiche Projekte, Kundenreferenzen oder Fallstudien, die die Leistungsfähigkeit des Unternehmens verdeutlichen.
  9. Branchenberichte und Marktanalysen:
    • Beispiel: Zusammenfassungen von Marktforschungsberichten, Branchenanalysen oder relevanten Statistiken, die das Unternehmen und seine Positionierung im Markt kontextualisieren.
  10. Medienberichterstattung:
    • Beispiel: Ausschnitte oder Kopien von Presseberichten, Artikeln oder Interviews, die das Unternehmen in der Vergangenheit erhalten hat.
  11. Kontaktinformationen:
    • Beispiel: Klare Angaben zu Ansprechpartnern für Presseanfragen, inklusive Namen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen.
  12. Verfügbarkeit für Interviews und Veranstaltungen:
    • Beispiel: Informationen darüber, ob und wie Journalisten Interviews mit Unternehmensvertretern arrangieren können, sowie Hinweise auf kommende Veranstaltungen oder Pressekonferenzen.
  13. Social-Media-Links und Online-Ressourcen:
    • Beispiel: Links zu den offiziellen Social-Media-Profilen des Unternehmens, der Webseite, Blog-Posts oder anderen relevanten Online-Plattformen.
  14. Rechtliche Hinweise und Impressum:
    • Beispiel: Rechtliche Hinweise, Haftungsausschlüsse und das Impressum, um die rechtlichen Anforderungen zu erfüllen.
  15. Multimediale Elemente:
    • Beispiel: USB-Sticks oder QR-Codes, die auf hochwertige Bilder, Videos oder Präsentationen verweisen, um visuelles Material für Journalisten bereitzustellen.

Diese Inhalte bilden eine umfassende Grundlage für eine professionelle Pressemappe. Es ist wichtig, die Informationen klar und prägnant zu präsentieren, damit Journalisten schnell auf relevante Daten zugreifen können. Eine gut gestaltete Pressemappe stärkt nicht nur die Kommunikation mit den Medien, sondern unterstützt auch die Sichtbarkeit und Positionierung eines Unternehmens in der Öffentlichkeit.

Der Schreibstil: Ruhig, sachlich, informativ

Eine Pressemappe ist keine Dauerwerbeschleife. Damit Journalisten tatsächlich auf das Material zugreifen, was Sie ihnen in Ihrer Pressemappe anbieten, kommt es darauf an, dass das Material so aufbereitet ist, dass die Journalisten dies als nützliche Information für ihre Arbeit wahrnehmen. Das bedeutet zunächst einmal, dass die Informationen in der Pressemappe auch tatsächlich der Wahrheit entsprechen, denn Journalisten mögen es naturgemäß nicht, wenn man sie hinter das Licht führt – und am Ende sitzen Journalisten in der Kommunikation immer am längeren Hebel.

Fakten. Journalisten schauen nicht in Pressemappen, um „schön geschriebene“ Lyrik zu entdecken, sondern um Informationen über das Unternehmen bzw. die Produkte des Unternehmens zu finden. Entsprechend sollten möglichst viele harte Fakten in der Mappe zu finden sein. Der Sprachstil sollte dem angepasst sein, statt werbliche Adjektive aneinanderzureihen, sollte alle Texte ruhig, sachlich und informativ geschrieben sein. Großer Vorteil: In den Zeiten des Medienwandels gehen viele Journalisten aus Zeitgründen dazu über, ganze Texte auf Pressemappen (oder auch Pressemitteilungen) per Copy & Paste zu übernehmen – aber auch nur, wenn der Schreibstil angemessen, und das bedeutet vor allem sachlich, ist.

Eine Pressemappe muss keine Hochglanzbroschüre sein

Natürlich werden Werbeagenturen und Druckereien jeden (potenziellen) Kunden dazu raten, für den Druck der Print-Pressemappe richtig tief in die Tasche zu greifen, damit diese „auch was her macht“. Aber eine Pressemappe ist keine Hochglanz-Werbebroschüre, sondern primär ein Informationsangebot für Journalisten. Dementsprechend sollte diese zwar streng dem Corporate Design folgen, jedoch nicht teuer in der Produktion sein. Im Zweifel ist ein schlichtes Design immer vorzuziehen, es kommt schließlich auf die Inhalte, nicht auf die Verpackung an, und Journalisten ist es in der Regel vollkommen egal, auf was für einem Papier und mit was für einer Drucktechnik die Mappe erstellt wurde.

Die Online-Pressemappe: Links sind Trumpf

Viele Unternehmen machen den Fehler, dass sie bei den Online-Pressemappen „viel ist viel“ denken. Dank der digitalen Revolution ist Speicherplatz kein Problem mehr, deshalb packt man alles in die Online-Pressemappe, was man auch nur irgendwie als interessant erachtet. Wir von der PR-Agentur Görs Communications raten davon ab, stattdessen empfehlen wir, die Online-Pressemappe jeweils immer identisch zur Print-Ausgabe zu gestalten – mit zwei Ausnahmen. Zum einen bietet sich ein Online-Bereich bestens an, um kostenlosen Bildmaterial in verschiedenen Auflösungen und Formaten (in der Regel .jpg) anzubieten, das natürlich auch entsprechend beschriftet wird.

Statt tausend verschiedenen Sachen – weil sie ja eventuell hilfreich sind – in die Online-Pressemappe zu tun, empfiehlt es sich, die Online-Pressemappe analog zur Print-Pressemappe zu gestalten, dafür aber mit Links zu sämtlichen weiterführenden Themen. Auf diese Weise behält der Journalist die Übersicht, die Online-Pressemappe ist schlicht, beeinhaltet aber dank der Links wertvolle Zusatzinformationen. Wichtig: Technische Spielereien wie Flash, YouTube-Filme oder gar animierte Gifs haben in einer Pressemappe nichts verloren, das schadet nicht nur der Seriosität, sondern behindert die Journalisten beim Copy & Paste. Immer daran denken: Journalisten stehen unter enormen Zeitdruck und werden täglich mit hunderten Informationen „bombardiert“ – daher muss eine (digitale) Pressemappe maximale Unterstützung im Redaktionsalltag bieten.

Online und Print: Aktualität ist ist Trumpf

Ein weiterer Grund, warum die Online-Pressemappe analog zur Online-Pressemappe gestaltet werden sollte, ist die starke Bedeutung der Aktualität. Kein Journalist möchte veraltete Informationen verwenden, außerdem macht eine verstaubte Pressemappe einen schlechten Eindruck. Deshalb sollte die Pressemappe regelmäßig – und erst recht vor wichtigen Messen, Pressekonferenzen etc. – angepasst werden. Die Zahlen und die Datumsangaben müssen überprüft und geändert werden, Fotomaterial eventuell erneuert und sämtliche Kontaktadressen ebenfalls einer Überprüfung unterzogen werden. Und da spart man sich auf die Dauer eine Menge Arbeit, wenn die Print- und die Onlineausgabe „in einem Abwasch“ erneuert werden können.

Wegen der ständigen Überarbeitung bietet es sich bei der Print-Ausgabe an, nicht „auf halde“ zu produzieren, sondern immer nur in geringer Stückzahl, und dann auch so, dass die einzelnen Blätter ausgetauscht werden können, damit nicht wegen einer einzigen Kontaktadresse sämtliche Pressemappen auf den Müll befördert werden müssen.

Pressestimmen

Viele Unternehmen machen es nicht, trotzdem raten wir von Görs Communications dazu, Pressestimmen in die Pressemappe zu legen. Pressestimmen verleihen immer eine gewisse Autorität, insbesondere, wenn sie von „angesehenen“ Zeitungen oder Zeitschriften stammen. Ein kleiner Nebeneffekt: Mit Pressestimmen macht eine Pressemappe auch bei potenziellen Kunden mehr Eindruck, wenn Interesse besteht, kann der Vertrieb die Pressemappe also auch „mitbenutzen“, auf diese Weise lässt sich das Kosten/Nutzen-Verhältnis der Pressemappe noch weiter steigern.

FAZIT

Der zweite Teil unseres Artikels rund um die Konzeption, Erstellung, Verbreitung und Suchmaschinenoptimierung von Pressemappen verdeutlicht die entscheidenden Aspekte bei der Erstellung von Online-/Digital-Versionen von Pressemappen. Hierbei liegt der Fokus darauf, wie eine digitale Pressemappe effektiv gefunden und genutzt werden kann, während die Kosten im vertretbaren Rahmen bleiben. Der Beitrag bietet eine umfassende Anleitung mit praxisnahen Beispielen für die Gestaltung und Optimierung digitaler Pressemappen.

Der Artikel hebt hervor, dass Content in der Pressemappe einen zentralen Stellenwert einnimmt. Durch die sorgfältige Zusammenstellung verschiedener Elemente, von Texten bis zu Multimedia-Inhalten, kann die Pressemappe als wirkungsvolles Kommunikationsmittel dienen.

Besonders wichtig ist die Betonung eines ruhigen, sachlichen und informativen Schreibstils, der auf Fakten basiert. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Journalisten mit prägnanten Informationen zu versorgen, anstatt sie mit werblicher Sprache zu überladen.

Der Artikel gibt auch klare Hinweise für die Erstellung von Online-Pressemappe und betont, dass weniger manchmal mehr ist. Anstelle einer überladenen Online-Präsenz wird empfohlen, die digitale Version parallel zur Print-Ausgabe zu gestalten und durch Links zu relevanten Themen zu ergänzen.

Die Bedeutung von Aktualität wird betont, da veraltete Informationen das Vertrauen beeinträchtigen können. Die Möglichkeit, Online- und Print-Versionen gleichzeitig zu aktualisieren, wird als effizienter Ansatz präsentiert.

Die Integration von Pressestimmen wird als zusätzliches Mittel zur Steigerung der Glaubwürdigkeit und Autorität einer Pressemappe empfohlen. Der Beitrag schließt mit dem Appell, dass die Pressemappe nicht nur ein Werkzeug für Medienkontakte ist, sondern auch bei potenziellen Kunden positiven Eindruck hinterlassen kann.

Diesen und weitere Blog-Artikel zu Public Relations (PR), Content, Marketing, Digitalisierung und Kommunikation gibt es im Görs Communications Blog auf https://www.goers-communications.de/pr-werbung-beratung/blog

About Daniel Görs

Diplom-Sozialwirt Daniel Görs ist seit mehr als 20 Jahren in den Bereichen Kommunikation und Marketing aktiv. Profitieren auch Sie von mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung aus zahlreichen erfolgreichen Projekten. Der erfahrene PR- und Marketing-Berater Daniel Görs war unter anderem PR-Manager und Pressesprecher bei FinanceScout24 sowie Leitung Corporate Communications bei Immonet. Er ist aus vielen Medien bekannt, unter anderem aus ARD, ZDF, Pro7, DIE WELT, HAMBURGER ABENDBLATT, taz, Lübecker Nachrichten, Focus Money, krass, werben & verkaufen, Immobilienzeitung, Immobilienwirtschaft uvm. Der Kommunikations- und Marketingprofi steht als Berater, Interim Manager und Coach zur Verfügung.

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